GILI AIR - Indonesien
- Roger
- 22. Jan. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Jan. 2024
8. August - 14. August 2022
Länderinfos:
- Bevölkerung Indonesien: 273,8 Millionen
- Bevölkerung Gili Air: etwa 1'400
- Sprachen: Indonesisch, Englisch
- Religion: Muslimisch
- Währung: Indonesische Rupiah (1 Euro : 16'464 Rupiah)
- Zeitunterschied: 7 Stunden vor unserer Zeit
- Besonderes: es gibt hier keine Autos dafür aber Pferdekutschen (Cidomo) und Fahrräder

Unterwasser, Gili Air, Bali, Indonesien
Gili Air, Ostküste
Nach einer abenteuerlichen Überfahrt von Padang Bai (Bali) mit dem Speedboat erreichen wir nach etwa zwei Stunden Gili Air, eine von drei kleinen Sandinseln vor der Westküste Lomboks. Einige jüngere Touristinnen werden auf dem Boot genötigt, gegen ihren ausdrücklichen Willen draußen Platz zu nehmen. Es hat einfach nicht genug Platz für alle im Innenbereich und es kommt zu Streitereien um die Sitzgelegenheiten. Dabei stinkt es dermaßen nach Benzin, dass Meo und ich und auch andere freiwillig wieder außerhalb des Gefährts Platz nehmen. Dort ist es jedoch ziemlich ungemütlich durch den starken Wellengang und die engen Platzverhältnisse. Daher empfehlen wir auf jeden Fall warme Kleider und ein Badetuch oder etwas zum Zudecken.
Die einzigartige Atmosphäre und unsere Erlebnisse auf der Insel machen die abenteuerliche Anreise jedoch mehr als wieder wett. Hier gehen die Uhren um einiges langsamer und es ist sehr gechillt. Die Bewohner sind sehr offen und gastfreundlich und man kommt schnell ins Gespräch. Die Insel lässt sich mit dem Fahrrad oder zu Fuss gut erkunden. Es gibt viele wunderbare, liebevoll und kreativ gestaltete Restaurants und Bars am Strand, an dem wir unsere Abende unter Begleitung von Livemusik und unglaublichen Sonnenuntergängen und leckerem Essen ausklingen lassen.
Auf Gili Air finden sich einige wirklich schöne Hotels, die noch in überschaubarer Grösse und auch bezahlbar sind. Wir sind während unseres Aufenthaltes in drei verschiedenen Unterkünften und alle sind wirklich toll. Die kleine Insel lässt sich zu Fuss in etwa zwei Stunden am Strand entlang umrunden. Im Zentrum wohnen die Einheimischen, welche hier früher die Fische mit Dynamit erledigten und einigen Schaden an den Korallenriffs anrichteten. Hunde trifft man hier keine, da die Insel muslimisch ist. Dafür gibt es viele Katzen und die laute des Muezzins schallen durch die Abendluft. Bei Anbruch der Dämmerung trifft man sich an der Westküste, wo die Sonne bekanntlich untergeht und man einen traumhaften Ausblick auf den Gunung Agung auf der Nachbarinsel Bali, bei Strandfeuern und Cocktails geniessen kann.
Wir werden bei einem Strandspaziergang von einem Schweizer angesprochen, als er hört wie ich mit den Kindern schweizerdeutsch spreche. Wir verabreden uns mit ihm und seiner südafrikanischen Frau und der kleinen Tochter zum Abendessen. Wir erfahren, dass sie seit über zwei Jahren auf Bali leben, wie so viele Auswanderer und auch wir träumen insgeheim davon und sind ganz begeistert von ihren Ehrzählungen. Hier trifft man auf viele "Gleichgesinnte", die mit uns die gleiche Sehnsucht teilen - das Bekannte hinter sich lassen und in die weite Welt reisen, auf der Suche nach der Erfüllung seiner Träume.
an der Westküste von Gili
Gili Air Lagoon Resort
Bei unserer dritten Station im Gili Air Lagoon Resort, treffen wir auf Dewi und Aris, welche zusammen mit einem jungen Team den Hotelbetrieb leiten. Wir sind uns sofort sehr sympathisch und verbringen die Abende bei Karaoke und Bananenwein in der Hotelbar. Leider finden sich hier abends kaum Gäste ein, da das Hotel an der Ostküste liegt. Vor allem Jessy versucht ihre Ideen, wie man mehr Kundschaft anlocken kann, mit Dewi zu beraten. Wir sprechen über unsere Heimaten und sie ist sehr interessiert und sehr gebildet und belesen. Es ist eine Freude sich mit ihr zu unterhalten. Sie erzählt stolz, ihr Zuhause auf Lombok sei noch viel ursprünglicher als Bali, von dem wir ihr vorschwärmen und lädt uns zu sich nach Hause ein. Wir können es kaum erwarten. Viele Einheimische verlassen ihre Insel oder sogar ihre Heimatregion nie, oder sehr selten. Einfach weil sie es sich nicht leisten können. So ist es für sie sehr interessant sich mit den Besuchern auszutauschen aber es ist für uns auch ein bisschen komisch. Die Jüngeren kennen vieles aus Filmen oder Youtube. Es ist ein unglaubliches Privileg und ein Luxus, überhaupt auf Reisen gehen zu können und es wird uns immer wieder bewusst, dass wir aus einem der reichsten Länder der Welt kommen und es nicht viel mit der Realität in der restlichen Welt gemein hat. Unser Leben in der Schweiz kam uns oft wie ein Leben im goldenen Käfig vor.
Die Inselgruppen Indonesiens sind bekannt für ihre faszinierende Korallenriffe und wir verbringen die meiste Zeit des Tages unter Wasser. Aber auch bei Ebbe ist der Strand voller Leben und unsere Jungs gehen stundenlang auf Erkundungstour nach den Meeresbewohnern. Wir sind alle wirklich bald süchtig nach den Schnorchelgängen und besonders Meo bekommt man kaum mehr aus dem Wasser. Mit Taucherbrille und Schnorchel kommt er schon prima zurecht und wir lassen ihn bald ohne Schwimmhilfe ins Wasser. Die stört nämlich beim Tauchen. Im Meer geht das mit Begleitung ganz prima und beide Jungs halten sich schon ganz gut über Wasser. Natürlich sind wir stehts in der Nähe.
Bei unserem ersten Tauchgang erleben wir jedoch auch eine Schrecksekunde. Quallen! Und zwar hunderte, kleine und auf einmal weinen die Kinder. Schnell geben unsere erfahrenen Begleiter Entwarnung - es sind angeblich harmlose Tiere. Sie hinterlassen jedoch dennoch einen stechenden Schmerz und das erste Abenteuer endet für die Kinder somit ziemlich abrupt. Ich bleibe jedoch zusammen mit den Guides im Meer und staune ab der fantastischen Tierwelt. Jessy schafft es, die Jungs bald wieder zu beruhigen und bald wagen sie sich auch wieder ins Wasser. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen und sind sensibilisiert. Wir treffen auch später immer wieder auf Quallen, machen dann aber einen großen Bogen um sie oder gehen aus dem Wasser.
Wir verbringen eine herrliche Zeit auf dieser Insel, wo uns schon beinahe Schwimmhäute wachsen und wollen auch gar nicht mehr weg. Wir folgen dann aber doch gerne der Einladung von Dewi nach Lombok, wo unser Abenteuer weitergeht...
Auf Erkundungstour mit den geliehenen Fahrrädern
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