MANILA und TAGAYTAY - Philippinen
- Roger
- 3. Jan. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Jan. 2024
12. Oktober 2022 - 26. Oktober 2022
Länderinfos:
- Bevölkerung Philippinen: 110 Millionen
- Hauptstadt Philippinen: Manila, 1,8 Millionen (12,9 Millionen inkl. Agglo.)
- Sprachen: Filipino, Englisch (offiziell) - Ansonsten: Tagalog, Cebuano, Ilokano, Hiligaynon, Waray-Waray, Kapampangan, Bikol, Albay Bikol, Pangasinan, Maranao, Maguindanao, Kinaray-a und Tausug
- Religion: Katholiken 79,53 %, Muslime 6,01 %, Lutheraner 2,43 %, Iglesia ni Cristo 2,64 %, Siebenten-Tags-Adventisten 0,78 %, United Church of Christ 0,55 %, Zeugen Jehovas 0,43 %.
- Zeitverschiebung: 7 Stunden vor der Schweiz
- Höchster Berg Philippinen: Apo 2'954m Schichtvulkan und heiliger Berg. Früher sollen hier Menschenopfer stattgefunden haben
- Währung: Philippinischer Peso (PHP), 1 Euro : 60 Peso

Sea Resicences Condotel, Manila, Philippinen
Manila
Wir sind auf den Philippinen! Ein Land bestehend aus vielen Inselgruppen und ein Schmelztiegel der Kulturen, zerrüttet durch innere Unruhen und Armut. Hier treffen wir uns mit Kat, der Freundin des Cousins von Jessy. Sie kennen sich aus der gemeinsamen Studienzeit in den USA in Florida. Sie arbeitet in einem Hotel in Manila als Freelancerin. Ihre Familie kommt aus Tagaytay. Sie erklärt uns, wo wir uns auf den Philippinen und insbesondere in Manila aufhalten können und wo nicht, da es politisch sehr instabil und in gewissen Regionen nicht sicher ist. Manila gilt als eine der kriminellsten Städte weltweit und ist sicher nicht im Alleingang zu bereisen. Überall stehen Sicherheitsleute mit Maschinengewehren oder Shotguns in den Lobbys. Das ist hier leider Normalität. Die Stadt ist auch für Einheimische nicht ungefährlich.
Aber das erste was uns auffällt: hier wird bereits im Oktober die Weihnachtszeit zelebriert. Am Flughafen stehen geschmückte Tannenbäume und in den Malls führt das Personal als verkleidete Weihnachtselfen choreografierte Tänze auf. Der durch die spanischen Eroberer eingeführte Katholizismus kombiniert mit dem durch die Kolonialisierung der Amerikaner eingeführten Kapitalismus hat deutlich seine Spuren hinterlassen. Nirgends sind die Gegensätze zwischen arm und reich so krass wie hier.
Wir quartieren in einem gigantischen Wohnblock in Pasay, dessen Appartements durch Immobilienfirmen an Wohlhabende in den Shoppingzentren als Investment angeboten werden. Es ist eine wahre Trabantenstadt - es reiht sich Block an Block an Block. Für mich ein wahrer Alptraum. Die Wohnungen haben eine Durchschnittsgröße von etwa 20qm. Wir verbringen unsere Zeit in gigantischen Shoppingmals und Hotellobies und besuchen das National Museum of Natural History.
Wir erfahren, dass viele Männer hier im Ausland arbeiten (vor allem in Dubai oder Saudi-Arabien) um Ihre Kinder in die Schule schicken zu können. Sie sehen Ihre Familien dann über Monate nicht. Das Leben ist brutal hart hier aus meiner Sicht und es ist eines der wenigen Länder auf unserer Reise, wo ich wirklich froh und dankbar bin, nur auf der Durchreise zu sein.
Manila, Philippinen
Auf den Strassen ist die Armut unübersehbar und es ist einfach krass wie nahtlos hier die Kontraste von arm und reich ineinander übergehen; neben nackten Babys in den Armen der bettelnden Mütter, die auf ausgelegten Kartons in Blechhütten in den Slums hausen, thronen gigantische Shoppingmalls mit Eishockeyfeldern, Bogenschiessanlagen, hunderten Restaurants und allem was der reichen Elite an Bespassung sonst noch so einfällt. Wir haben praktisch keine Fotos von Manila, da wir uns hier nicht getrauen, die Stadt auf eigenem Wege zu erkunden. Zumindest nicht ohne mulmiges Gefühl.
Wir fahren von hier mit dem berühmten Jeepney alleine bis zum Busbahnhof und von dort weiter Richtung Süden zu Kats Familie nach Amadeo Cavite in der Nähe von Tagaytay. Wir bemerken schnell, dass es den Einheimischen wichtig ist, dass wir uns wohl und sicher fühlen. Alle sind sehr nett und respektvoll und sehr zurückhaltend. Die Fahrt ist ziemlich aufregend. Ständig steigt jemand zu um regionale Köstlichkeiten oder Getränke an die Passagiere zu verkaufen. Der Weg ist holprig und staubig, unglaublich laut und nach drei langen Stunden fahrt durchs Landesinnere kommen wir wohlbehütend an. Kats Familie wohnt in der Nähe des Taal Vulkans umgeben vom Taal-See, der als zweitaktivster Vulkan des Landes gilt. Der letzte Ausbruch war 2020.
Wir werden sehr herzlich in Empfang genommen und die Familie bekocht uns mit allerlei landestypischen Köstlichkeiten. Wir verbringen die Nacht auch hier in einem gut bewachten Wohnblock. Wir schlendern ein bisschen durch die Gassen und kaufen ein paar Früchte an einem Marktstand. Es ist nicht so, dass man hier eben mal angenehm einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt macht. Es gibt keine Bordsteine und ohne Auto macht es keinen grossen Spass. Wir verbringen hier noch zwei Nächte und fliegen dann weiter zur Insel Cebu, um dort die Unterwasserwelten zu erkunden.
Comments